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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Farin | | Das Farnmoos

Das Farnkraut

Das Farnkraut, [45-46] des -es, plur. von mehrern Arten, die -kräuter, eine Art Pflanzen mit unkenntlichen Geschlechtern, welche dem Linne zu Folge, eine zahlreiche Menge von Unterarten unter sich begreift, Filix; zu welchem Geschlechte das Equisetum, Ophioglossum, Osmunda, Pteris, Asplenium, Polypodium. Adiantum, Isoetes u. s. f. gehören. S. Brachsenfarn, Pillenfarn, Flügelfarn u. s. f. In engerer Bedeutung führen besonders zwey Pflanzen dieses Geschlechtes mit doppelt gefiederten Blättern den jetzt gedachten Nahmen, davon die eine klein gekerbte stumpfe Federn und einen mit Spreu besetzten Stamm hat, und Farnkrautmännlein, Polypodium fronde pinnata mas L. genannt wird. Die andere hat lanzettförmige Federn, welche in spitzige Querstöcke getheilet sind; Farnkrautweiblein, Polypodium fronde pinnata femina L. In den gemeinen Mundarten lautet dieser Nahme auch nur Farn, Engl. Fern oder Fearn, Angels. Fearn, Holl. Vaeren kruyd. Er soll von fahren abstammen, weil dieses Kraut sich sehr weit und geschwinde ausbreitet. Der Aussprache nach schreibt man es billig Harnkraut, indem das a, welches in fahren gedehnt wird, hier wegen des folgenden n, geschärft wird, welches auch in fertig, Furt u. s. f. geschiehet, ungeachtet sie gleichfalls von fahren abstammen. Die Schreibart Farenkraut hat nichts zu ihrer Entschuldigung aufzuweisen. In Niedersachsen heißt diese Pflanze Snakenkrud, und in andern Gegenden Herenkraut, weil man deren Wurzel zu vielerley Aberglauben gebrauchte. S. Jesus-Christ-Wurzel und Johannis-Händchen; ingleichen Eichfarn, Flugelfarn, Steinfarn u. s. f. [47-48]
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