Der Falke
Der Falke,
[
23-24] des -n, plur. die -n. 1) Eine
Art Raubvögel, welche vom Linne und Klein zu den Habichten gerechnet wird, und
sich durch ihren kürzern Hals, kurzen, gleich von der Wurzel an gebogenen und
mit einem sehr spitzigen Haken versehenen Schnabel, glatte Schienbeine, und
längere Füße und Schenkel von den Adlern und Geyern hinlänglich unterscheidet,
Falco. Klein beschreibet 26 Arten von Falken, welche, bis auf einige wenige,
auch im gemeinen Leben unter diesem Nahmen bekannt sind,
S. Bleyfalke, Mauerfalke, Lerchenfalke, Taubenfalke u. s.
f. Einige derselben besonders der edle Falke, Falco gentilis oder nobilis
Klein. der Ger- oder Geyerfalke, der Sakerfalke, der Barbarfalke, der
Isländische weiße Falke, der Lerchenfalke, und andere mehr lassen sich zur
Beiße abrichten. Er hat Augen wie ein Falke oder Falkenaugen, d. i. sehr helle,
scharfe Augen. 2) Figürlich wurde ehedem auch eine Art des groben Geschützes
ein Falke genannt,
S. Falkaune, Falkonett. Anm. dieser Vogel heißt bey den
Schwäbischen Dichtern Valke, Valk, im Schwed. und Dän. Falk, in Nieders. Falke,
im Ital. Falcone, im Engl. Falcon, im Franz. Faulcon, im Wallisischen Gwalk, im
Isländ. Valur und im Angelsächsischen Vealhhafoc, welches Wachter durch einen
ausländischen Habicht erkläret, von Wal, Fremd, Ihre aber von Val, Aus,
herleitet. Der Latein. Nahme Falco scheinet von dem krummen Schnabel und Klauen
hergenommen zu seyn, da Falx um eben deßwillen auch eine Sichel bedeutet.
S. Felge. Ehe die Deutschen diese Benennung annahmen,
begriffen sie die meisten Falken mit unter dem Nahmen der Habichte.
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