Das Essen
, des -s, plur. ut nom. sing. 1. Die Handlung da man isset, ohne
Plural. 1) Überhaupt, da man Nahrung, oder eine Sache als Nahrung zu sich
nimmt, ohne Rücksicht auf die Zeit. Sich des Essens enthalten. Zu Hause
schmeckt mir das Essen nicht. Der Arzt hat ihm das Essen verbothen. 2)
Besonders, wenn es zur gewöhnlichen Zeit geschiehet, die Mahlzeit, im
gemeinen Leben. Vor dem Essen, nach dem Essen, im Oberdeutschen vor Essens,
nach Essens. Jemanden zum Essen laden. Ich gehe zum Essen. Vor dem Essen wird
nicht getanzet. Von dem Essen aufstehen. 2. Dasjenige, was zur Nahrung dienet.
1) Überhaupt, Speise, auch ohne Plural. Doch gebraucht man das Wort Essen
gemeiniglich nur in engerer Bedeutung von der gekochten oder gebratenen Speise.
Das Essen zurichten, kochen, anrichten, auftragen. Sein Essen mitbringen. Das
übrig gebliebene Essen verwahren.
Bald als er Essen sah und roch, Haged.
2) Eine Mahlzeit. Das Abendessen, Mittagessen. Ingleichen,
ein Schmaus, im gemeinen Leben, auch ohne Plural. Ein Essen geben. Das
Meisteressen, Geselleessen u. s. f. bey den Handwerkern. 3) So viel Essen, als
in einer Schüssel angerichtet und aufgetragen wird, ein Gericht; welches
dereinzige Fall ist, da dieses Wort den Plural verstattet. Ein kräftiges
gesundes Essen. Es wurden sechs Essen aufgetragen. Ein verdecktes Essen, auch
figürlich, eine heimlich verabredete Sache, eine listige Nachstellung. Ein
Voressen, Beyessen u. s. f.Anm. Ezzan für Mahlzeit kommt schon bey dem
Ottfried vor. [
1973-1974]