Erwerben
, verb. irreg. act.
S. Werben. 1) Eigentlich, durch Arbeit bekommen,
erhalten. Er muß sich sein Brot mühsam erwerben, verdienen. Er hat in
dem Kriege viel Geld erworben. Alles das habe ich durch Fleiß und Arbeit
erworben. Man verthut oft mehr, als man erwerben kann. In weiterer Bedeutung,
durch Bemühung, durch Verdienste erhalten, erlangen, wobey das Erworbene
gewisser Maßen als der Lohn der Bemühung angesehen wird. Sich
Kenntnisse erwerben. Er hat sich viel Ehre damit, oder dadurch erworben. Eines
Liebe erwerben. Die Gunst anderer erwerben. Erwirb dir erst Recht eine
Schwachheit zu haben. Daher die biblischen Ausdrücke: wer wird denn
hingehen, und dir Friede erwerben? verschaffen, auswirken, Jer. 15, 5; dieser
hat erworben den Acker um den ungerechten Lohn, Apostelg. 1, 18; ich erwarb vom
Könige, daß ich gen Jerusalemzog, Nehem. 13, 6, d. i. erhielt
Erlaubniß, im Hochdeutschen ungewöhnlich sind. So auch die
Erwerbung.Anm. Im Nieders. verwarben, bey dem Willeram eruuerban, bey dem
Stryker erberwen, bey dem Ottfried auch biuuerben. Im Oberdeutschen hat man
auch das Hauptwort die Erworbenschaft, was man durch seine Arbeit erworben hat.
Da werben ehedem auch reisen, gehen, bedeutete, so kommt iruuerban bey dem
Ottfried auch für zurück kehren, zurück kommen, vor.
S. Werben. [
1953-1954]