Erwecken
, verb. reg. act. welches die thätige Gattung von erwachen
ist, wach machen, erwachen machen. 1. Eigentlich von dem Schlafe wach machen,
in der edlern Schreibart, für das unedlere aufwecken. Jemanden erwecken.
Er schläft so fest, daß ich ihn nicht erwecken kann. Er ist nicht zu
erwecken. Jemanden aus dem Schlafe erwecken. Ingleichen wieder lebendig machen.
Von dem Tode erwecken. Am Tage des Gerichtes, wenn alle Verstorbene werden
erwecket werden. 2. Figürlich. 1) Munter, lebhaft machen. Das Herz zur
Tu-gend erwecken. Besonders zum Guten munter machen, in der biblischen
Schreibart. 2 Pet. 1, 13; Kap. 3, 1. Lasset uns dieses zu einer
größern Wachsamkeit erwecken, Mosh.
S. Erwecklich. 2) Verursachen, entstehen lassen. Diese
Speisen erwecken Durst. Aufruhr erwecken. Allerley böse Gedanken bey
jemanden erwecken. Argwohn erwecken. Neid, Liebe, Eifersucht, Haß,
Mitleiden, Andacht, Nacheifer, Vorstellungen, Vergnügen, Verdruß
erwecken. Er möchte sonst Verdacht erwecken. Ich will in ihm alle Regungen
erwecken, die sie haben wollen. Die biblischen R. A. einem Samen erwecken, ihm
Nachkommen verschaffen, einen Propheten, Richter, Heiland erwecken, kommen
lassen, Unglück, Zank, ein groß Wetter, einen scharfen Wind, eine
berühmte Pflanze, erwecken, entstehen lassen, und andere mehr, sind im
Hochdeutschen ungewöhnlich.Daher die Erweckung in allen obigen
Fällen.Anm. Dieses Zeitwort lautet bey dem Kero eruuechen, bey dem Isidor
aruuehhan, und bey dem Ottfried iruueken und iruuagon. Kero gebraucht sein
eruuechan auch für promovere, und das einfache uuecken schon für
verursachen. [
1951-1952]