Der Erstling
, des -es, plur. die -e, das erste in seiner Art, der Zeit nach.
Es ist ein Erstling, im gemeinen Leben. Die Erstlinge meiner Poesie, meine
ersten Gedichte. Der Erstling des Teiges, 4 Mos. 15, 20. Erstlingbrot, 2
Kön. 4, 42. Die Erstlinge der Opfer, Ezech. 20, 40. Die Erstlinge des
Geistes, Röm. 8, 23, die ersten Gaben des heil. Geistes. Besonders, 1) die
Erstgeburt von Menschen und Thieren. Abel brachte von den Erstlingen seiner
Herde, 1 Mos. 4, 4. Und die Erstlinge unserer Söhne und unsers Viehes,
Neh. 10, 36. Im gemeinen Leben wird die Erstgeburt von dem Viehe noch jetzt ein
Erstling genannt. 2) Der erste in einer Sache. Welcher ist der Erstling unter
denen aus Achaja in Christo, Röm. 16, 5, der erste Gläubige. Der
Erstling Christus, 1 Cor. 15, 23, der zuerst auferstanden ist. Du Erstling der
Auserwählten, Klopft. 3) Die ersten Früchte, in welcher Bedeutung es
im Plural am häufigsten ist; bey dem Pictorius Heurenpriß, von Heuer,
diese Jahr, bey dem Notker Frumegiste, Fruostengiste, bey dem Ottfried
Frumikidi. Die Kinder Israel gaben viel Erstlinge an Getreide, Most, Öhl,
Honig und allerley Einkommens vom Felde, 2 Chron. 31, 5. Die Erstlinge seiner
Poesie, seine ersten Gedichte. In dieser Bedeutung kommt es in der Deutschen
Bibel einige Mahl als ein Collectivum nicht nur im Singular, sondern auch als
ein Neutrum vor. Das Erstling von der ersten Frucht auf deinem Felde, 2 Mos.
23, 19; Kap. 34, 26. Das Erstling deines Korns, deines Mosts, deines Öhls,
5 Mos. 18, 4. Allein beydes ist im Hochdeutschen ungewöhnlich.
S. -Ling. [
1945-1946]