Entfallen
, verb. irreg. neutr. (
S. Fallen,) welches das Hülfswort seyn erfordert,
sich durch den Fall von etwas entfernen. 1. Eigentlich, in der anständigen
Schreibart. Vor Schrecken entfiel ihm der Degen, fiel ihm aus der Hand. Und hub
auf den Mantel Eliä, der ihm entfallen war, 2 Kön. 2, 13. Daß
ihm das Schwert aus seiner Hand entfallen muß. Ezech. 30, 22.
Ungewöhnlich ist der absolute Gebrauch dieses Wortes mit Verschweigung des
Dativs: wo ists entfallen, 2 Kön. 6, 6; wohin ist es gefallen, oder, wo
ist es abgefallen? 2. Figürlich. 1) Plötzlich verlieren, fahren
lassen. Es ist mir in der Hitze ein Wort entfallen; wofür doch entfahren
üblicher ist. Es entfiel ihnen der Muth. Es entfalle keinem Menschen das
Herz um deßwillen, 1 Sam. 17, 32. Wohl dem, dem seine Zuversicht nicht
entfallen ist, Sir. 14, 2. 2) Besonders aus dem Gedächtnisse entfallen,
vergessen werden. Die Sache ist mir wieder entfallen. Ich habe seinen Nahmen
gewußt; [
1819-1820] all ein er ist mir längst
wieder entfallen. Im Präsenti und Imperf. ist es in diesem Verstande
ungewöhnlich.Anm. Bey dem Ottfried lautet dieses Zeitwort intfallen, bey
dem Notker infallen, in den folgenden Jahrhunderten empfallen. Der Gebrauch 2
Petr. 3, 17, daß ihr nicht durch Irrthum verführet werdet, und
entfallet aus eurer eigenen Festung, ist ungewöhnlich. [
1821-1822]