Das Element
, des -es, plur. die -e, aus dem Latein. Elementum. 1. Inder
schärfsten metaphysischen Bedeutung, die einfachen Theilchen der Materie,
welche nicht mehr aus andern trennbaren Theilen zusammen gesetzt sind, die
kleinsten Substanzen, woraus alle Körper zusammen gesetzt sind, und die
sich, wenigstens durch menschliche Kraft, nicht weiter theilen lassen; der
Grundstoff, Urstoff, die Bestandtheile. In dieser Bedeutung ist der Singular
ungewöhnlich. 2. In weiterer Bedeutung, werden so wohl in den
Wissenschaften als auch im gemeinen Leben verschiedene Körper, die man aus
Bequemlichkeit oder aus Unwissenheit für die ersten einfachen
Bestandtheile aller oder doch gewisser Körper hält, Elemente genannt.
Dahin gehören die vier Elemente der alten Naturforscher, Feuer, Luft,
Erde, und Wasser, aus welchen alle übrige Körper zusammen gesetzt
seyn sollen. Die Luft ist ein sehr elastisches Element. Daß ich weiß,
wie die Welt gemacht ist, und die Kraft der Elemente, Weish. 7, 17. Die
Elemente gingen durch einander, Kap. 19, 17. Die Elemente aber werden für
Hitze zerschmelzen, 2 Petr. 3, 10, 12. Bey den mittlern Lateinischen
Schriftstellern kommen die Himmelskörper, besonders die Sonne und der Mond
mehrmals unter dem Nahmen der Elemente vor. Die alten Scheidekünstler
hielten das Quecksilber, den Schwefel, das Salz, das Phlegma und eine taube
Erde für die Elemente aller Metalle.
S. Elementsgang. 3. Figürlich. 1) Was zum
thierischen Leben unentbehrlich ist, vermuthlich in Anspielung auf Luft und
Wasser, zwey Elemente, ohne welche kein Thier leben kann; ohne Plural. Wasser
ist das Element der Fische. Das ist kein Element, oder jetzt ist er in seinem
Elemente, sagt man im gemeinen Leben von jemanden, der sich in seinem Zustande
befindet, der seinen Wünschen gemäß ist. Der Hof ist sein
Element, die Gegenwart am Hofe ist in seinen Augen das höchste Gut. 2) Die
ersten Anfangsgründe einer Wissenschaft, doch mehr im Lateinischen als
Deutschen; ohne Singular. 3) In den niedrigen Sprecharten ist, beym Element,
zum Element, Gotts oder Potz Element, im Nieders. Salement, eine Art des
Fluches, oder vielmehr eines sinnlosen Ausdruckes einer heftigen Leidenschaft;
wovon man auch das eben so niedrige elementisch hat. [
1787-1788]