Der Eingang
, des -es, plur. die -gänge, von dem Verbo eingehen.1. Die
Handlung, da man in einen Orte hinein gehet; ohne Plural. 1) Eigentlich, das
Eingehen vermittelst der Füße. Der Eingang in ein Haus. Gott
behüthe deinen Eingang und deinen Ausgang. Ich stutzte sogleich bey dem
Eingange, als ich hinein trat. Jemanden den Eingang verbiethen, ihm den Eingang
verstatten. Die Eingangsfährte, bey den Jägern, die Fährte,
welche der Hirsch bey seinem Eingange in das Holz macht. 2) Figürlich. (a)
Bey den Handwerkern wird die vierteljährige Zusammenkunft zuweilen auch
der Eingang genannt, mit welchem Nahmen auch wohl die Collecte beleget wird,
die sie alsdann zusammen bringen, und welche auch das Eingangsgeld, das
Quartalgeld heißt. (b) Der Zustand, da eine Sache in einen Ort oder in ein
Land eingeführet wird. Der Eingang der Waaren, ihre Einfuhre in ein Land.
Manche Waaren werden nur bey dem Eingange verzollet. Nach einer noch weitern
Figur ist Eingang auch diejenige Abgabe, welche von eingehenden Waaren
entrichtet wird, und welche zuweilen auch das Eingangsgeld genannt wird. (c) In
moralischer Bedeutung, Wirkung einer Vorstellung auf den Willen. Er findet mit
seinen Gründen wenig Eingang.2. Der Ort, durch welchen man in einen Ort
hinein gehet; mit dem Plural. 1) Eigentlich. Der Eingang eines Hauses, eines
Hafens, einer Höhle u. s. f. An dem Eingange stehen bleiben. Alle
Eingänge mit Truppen besetzen. Der Garten hat einen schönen Eingang.
2) Figürlich, eine Zubereitung zu einer folgenden Handlung. Der Eingang
einer Musik, oder zu einer Musik, das Präludium, wodurch die Zuhörer
zur Aufmerksamkeit gereitzet werden sollen. Der Eingang eines Tractates, die in
Worten abgefaßte Vorbereitung zu demselben. Der Eingang einer
Komödie, der Prologus. Besonders in der Redekunst, derjenige Theil der
Rede, welcher die Vorbereitung der Zuhörer zu der folgenden Rede
enthält. In noch weiterer Bedeutung wird Eingang im Oberdeutschen von
einem jeden Anfange, besonders von dem Anfange einer Schrift gebraucht, in
welchem Falle in eben dieser Mundart auch das Nebenwort Eingangs üblich
ist. Da wir nun die Eingangs erwähnte Gnade mit allem Danke erkennen.Anm.
Inganc und Inkange finden sich schon bey den Kero, und Ingang bey dem Ottfried.
S. Eingehen. [
1701-1702]