Ein
, eine im Hochdeutschen außer der Zusammensetzung veraltete
Partikel, welche nur noch in einigen besondern Redensarten üblich ist. Sie
ist die Präposition in nach einer rauhern Oberdeutschen Aussprache. Man
gebraucht sie noch in einigen Ausdrücken, wo eigentlich in mit dem
Accusative stehen sollte, in welchem Falle das ein hinter das Hauptwort
gesetzet wird. Jahr aus, Jahr ein, das ganze Jahr hindurch. Der Hase lief Berg
ein, lief in das Gebirge. Feld ein rennen. Einem quer Feld ein kommen.
Den Pilgram, welchen du siehst außer Weges wallen, Und
irrig gehn Wald ein, Opitz. Kein Tag wird Abend ein nicht eilen ohne Schrecken,
ebend. Laß mein Schreyen kräftig seyn, Daß es bringe Himmel ein,
ebend. Ps. 102. Du hättest mich, o Feind, gefället, Und stießest
heftig zu mir ein, ebend. Ps. 118.
Welche Arten des Ausdruckes doch im Hochdeutschen
ungewöhnlich sind.Am häufigsten ist diese Partikel noch in vielen
Zusammensetzungen üblich, theils für in, wie in Einung für
Innung, Eingeweide, eingeboren, in einem Lande geboren, einländisch,
einheimisch, Einwohner; theils für hinein, oder für in, wenn es eine
Bewegung in einen Ort hinein ausdrucket, darein, herein, hinein u. s. f.
besonders mit vielen Zeitwörtern, in welchen diese Bedeutung zum Grunde
lieget, wenn sie gleich in besondern Fällen besondere Nebenbedeutungen
bekommen.
S. In, und die folgenden Zusammensetzungen.Man muß
die mit diesem Neben- oder Vorworte zusammen gesetzten Wörter nicht mit
denjenigen verwechseln, in welchen ein das Zahlwort ist, wohin unter andern
einäugig Einbeer, Einblatt, Einfalt, einfältig, einmüthig,
einsylbig u. s. f. gehören. [
1685-1686]