Der Eigennutz
, des -es, plur. car. 1. Der eigene Nutzen, besonders in engerer
nachtheiliger Bedeutung, der Nutzen, welchen man mit Ausschließung und auf
Kosten des Nutzen anderer hat. Seinen Eigennutz suchen. Noch mehr und
häufiger aber, 2. die Neigung seinen eigenen Nutzen zu befördern. 1)
So wohl in weiterer und unschuldiger Bedeutung, da dieses Wort mit der
Eigenliebe im guten Verstande beynahe von einerley Bedeutung ist, und in dem
Triebe bestehet, seinen eigenen Nutzen zu befördern. Allein in diesem
Verstande wird das Wort nur zuweilen von den Philosophen gebraucht. Am
häufigsten nimmt man es, 2) in engerer und nachtheiliger Bedeutung, von
dem Triebe, seinen eigenen Nutzen mit Anschlie-ßung und zum Nachtheile des
Nutzens anderer zu befördern; welche Neigung der erste Grad desjenigen
Lasters ist; welches durch eine übertrieben Liebe zu zeitlichen
Gütern erzeuget wird. Er thut alles aus Eigennutz. Das lässet schon
sein Eigennutz nicht zu. Er lobt mich nur aus Eigennutz, um wieder gelobt zu
werden.
S. das folgende. [
1673-1674]