* Durstig
, -er, -ste, adj. et adv. muthig, kühn, herzhaft, verwegen.
Durstig in ritterlicher that, Theuerd. Kap. 75. Der Strick wird seine Fersen
halten, und die Durstigen, kühne Räuber, werden ihn erhaschen, Hiob
18, 9. Im Abwesen aberbin ich durstig gegen euch, 2 Cor. 10. 1; wo andere
Ausgaben kühn haben. Ich bitte aber, daß mir nicht Noth sey,
gegenwärtig durstiglich zu handeln, V. 2; in andern Ausgaben kühne.
Und viel Brüder desto durstiger worden sind, Phil. 1, 14; in andern
Ausgaben kühner. Und so in vielen andern Stellen mehr.Anm. Dieses Wort ist
mit Durstigkeit, Kühnheit, und allen übrigen Ableitungen im
Hochdeutschen veraltet. Allein im Oberdeutschen scheinet es noch hin und wieder
üblich zu seyn. Um das Jahr 1500 lautete es in Schwaben auch torsch.
S. Dürfen, Dreist, und 2 Durst. [
1621-1622]