Die Dünne
, plur. die -n, das Hauptwort des vorigen Beywortes. 1) Die
dünne Beschaffenheit eines Körpers, ohne Plural; in den Monseeischen
Glossen Thunni, in welcher Bedeutung es aber wenig vorkommt, doch vielleicht
noch öfter, als die von andern statt dessen gewagten Dünnheit und
Dünnigkeit. 2) Gewisse dünnere Theile des menschlichen und
thierischen Körpers. So werden die Schläfe am Haupte in einigen
Gegenden die Dünnen, in andern aber die Dünnungen, Dünningen,
genannt, welche schon bey dem Raban Maurus die Thunuuengin, die
Dünnwangen, im Schwed. aber Tinning heißen. Andere, doch auch nur
gemeine Mundarten, nennen den dünnern und weichern Theil zu beyden Seiten
des Leibes unter den Rippen an Menschen und einigen Thieren, welcher im
gemeinen Leben auch die Weichen, an den Pferden die Flanken, und bey den
Jägern die Flähmen heißt, die Dünne, oder Dünnung,
wofür Opitz das Dünne gebraucht.
Dem hast du seinen Leib am Dünnen aufgerissen, Opitz.
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1577-1578]