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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Druckzange | | Der Drudenbaum

Der Drud

, des -en, plur. die -en, Fämin. die Drude, plur. die -n, ein nur noch unter dem großen Haufen Oberdeutschlandes übliches Wort, theils einen Hexenmeister und eine Hexe, theils einen schädlichen Geist, einen Kobold, ein Gespenst, theils aber auch den so genannten Alp auszudrucken, welcher letztere daher auch das Druddrücken, der Nachttrutten, der Trutte oder Trutten genannt wird. S. Alp. Gemeiniglich glaubt man, daß dieses Wort von dem folgenden Druide abstamme. Allein es ist sehr wahrscheinlich, daß es von demselben völlig verschieden ist. Bey dem Ulphilas ist thriutan, im Schwed. tryta, abmatten, Beschwerde, Verdruß verursachen, welches Wort selbst hierher gehöret, und sich bloß durch den Oberdeutschen Zischlaut unterscheidet. Im Nieders. bedeutet Drus den Teufel, und in einigen Gegenden auch eine Hexe. [1561-1562]
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