Das Dach
, des -es, plur. die Dächer, Diminut. das Dächlein,
vulg. das Dächelchen; überhaupt, alles dasjenige, was einen
Körper decket. Besonders, 1. der oberste Theil eines Gebäudes,
welcher es vor der Gewalt der Witterung bedecket. 1) Eigentlich, dasjenige,
womit es gedecket ist. Ein Dach von Ziegeln, von Stroh, von Schiefer u. s. f.
In weiterer Bedeutung, auch die ganze Rüstung dazu. Ein einhängiges
Dach, welches nur auf Einer Seite abhängig ist; ein Pultdach. Ein
zweyhängiges Dach, welches auf beyden Seiten abhängt; ein Satteldach.
Ein Holländisches Dach, welches von allen vier Seiten schräge
zuläuft; ein Zelt- oder Walmdach. Ein Italiänisches Dach, welches nur
den vierten Theil so hoch als breit ist. Ein gebrochenes oder
Französisches Dach, welches bis auf die Mitte jäher als
gewöhnlich gehet, hernach aber etwas flacher geschlossen wird. Das Dach
decken, das Gerüst des Daches bedecken. Das Dach aufsetzen, das
Gerüst zu dem Dache aufrichten. Ein Gebäude unter das Dach, oder
unter [
1363-1364] Dac h bringen, es mit einem Dache
versehen; es bis unter das Dach bringen, es bis auf das Dach vollführen.
Ein Gebäude in Dach und Fach erhalten, es im baulichen Stande erhalten.
Die figürlichen Ausdrücke, einem auf dem Dache seyn oder sitzen,
genau Acht auf ihn haben, einem etwas auf das Dach geben, ihm einen Schlag
geben, da ist gleich Feuer im Dache, er wird gleich zornig, gehören in die
niedrige Sprechart. 2) Figürlich, zuweilen das ganze Haus, doch nur so
fern damit auf die Bedeckung gesehen wird. Mit einem unter Einem Dache wohnen,
in Einem Hause. Komm unter mein schattiges Dach, Geßn. Einem Dach und Fach
geben, ihn beherbergen.
Und ohne Kampf und Blut hast du kein Dach zu hoffen,
Schleg.
keine Behausung. 2. Im Bergbaue ist das Dach eines
Flötzes, dasjenige Gestein, welches unmittelbar über einem
Flötze lieget, und dasselbe gleichsam bedecket, und welches bey den
Gängen das Hangende genannt wird. Die Falkenierer nennen den Rücken
des Falken zwischen den Flügeln gleichfalls das Dach.Anm. Dach, bey dem
Notker Tach, bey dem Tatian im Plural Theki, Nieders. Dak, Schwed. Tak,
Isländ. Theki, Angels. Theke, kommt von decken her, so fern solches ehedem
tagen, dagen, dachen, lautete. Das Lat. tectum, das Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - und mit dem
Zischlaute -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , und das Hebr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - sind genau damit verwandt. In der zweyten
Bedeutung ist der Plural nicht gebräuchlich.
S. Decke. [
1365-1366]