Die Deichsel
, plur. die -n, eine kurzstielige Art, horizontal damit zu
hauen, verschiedener Holzarbeiter. Die Zimmerleute haben so wohl eine
Flachdeichsel, welche gerade ist, als auch eine Hohldeichsel, deren Schneide
krumm gebogen ist, etwas damit auszuhöhlen. Bey den Stellmachern ist sie
gleichfalls krumm, bey den Sattlern aber gerade. Auch die Böttcher
gebrauchen dieses Werkzeug.Anm. In den gemeinen Mundarten lautet dieses
Werkzeug Dechsel, Dessel, Dissel, Distel, und ist in einigen Gegenden auch
männlichen Geschlechtes. In den Monseeischen Glossen kommt Dehsala, schon
für eine Art vor. Das Böhmische Tesla und Tesak bedeutet eine
Deichsel der Sattler und Wagener. Im Dänischen ist Dixel ein Handbeil. Es
scheinet, daß dieses Wort auch zu dem alten diken, graben, aushöhlen,
stechen, gehöret, von welchem Worte auch Deich, Stachel, stechen, und so
viele andere Wörter abstammen. Die Endsylbe ist die Ableitungssylbe - el,
ein Werkzeug zu bezeichnen.2. [
1439-1440]