Das Datum
, subst. indecl. im gemeinen Leben, der Tag und das Jahr der
Ausfertigung einer Urkunde oder der Unterschrift eines Briefes. Der Brief ist,
nach dem Datum zu urtheilen, schon alt. Das Datum darunter setzen. Die
figürliche Redensart, sein ganzes Datum auf etwas setzen, oder stellen,
seine Hoffnung, gehöret in die niedrigsten Sprecharten.
Darein er gar sein Datum setzt, Hans Sachs.
Anm. Dieses Wort ist das Latein. Datum, welches Wort man in
den mittlern Zeiten der Meldung des Ortes und der Zeit der Ausfertigung einer
Urkunde oder eines Briefes vorzusetzen pflegte. Im Oberdeutschen nennet man das
Datum eines Briefes oder einer Schrift; die Gabe derselben. Im gemeinen Leben
gebraucht man auch die dritte Endung dieses Wortes für jetzt. Ich habe es
bis dato noch nicht erfahren können, bis jetzt. Auch das Verbum datiren,
das Jahr und den Monathstag einer Schrift beyfügen, im mittlern Lateine
datare, ist im gemeinen Leben sehr üblich. Der Wechsel ist falsch
datirt. [
1415-1416]