Der Darm
, des -es, plur. die Därme, Diminut. das Därmchen,
Oberdeutsch Därmlein, diejenigen häutigen Röhren in den
thierischen Körpern, welche den Nahrungssaft weiter befördern, und
das Untaugliche aus dem Körper abführen. 1) Eigentlich. Das
Reißen in den Därmen haben. Der feiste Darm,
S. Fettdarm. Der große Darm,
S. Mastdarm. Der leere Darm, der mehrentheils leer
gefunden wird; Intestinum jejunum. Der krumme Darm, der unter dem Nabel liegt,
bis zum untern Schmerbauche gehet, und unter allen der längste ist;
Intestinum ilium. Der blinde Darm, dessen unterer Theil verschlossen ist;
Intestinum coecum. 2) Uneigentlich, obgleich nach einer niedrigen Figur,
Darmsaiten.
Und wo ich glauben soll, so hör' ich auf den sanften
Därmen Die Gratien im Circul schwärmen, Günth.
Anm. Darm, Nieders. Daarm, lautet bey dem Raban Maurus Darm,
im Angels. Thearm, im Isländ. Tharm, im Schw. Tarm. Im Oberdeutschen
lautet der Plural auch die Darme, und in andern gemeinen Mundarten, nach dem
Muster der Niedersachsen, die Därmer. Eine Sammlung aller Därme in
einem Körper heißet das Gedärm. [
1397-1398]