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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Daraus

, und Daraus, adv. demonstrativo-relativ. für aus diesem, aus demselben. Es ist, wie alle Partikeln dieser Art.1. Ein Demonstrativum, da es den Ton gleichfalls auf der ersten Sylbe hat, gerne zu Anfange eines Satzes stehet. Es bedeutet, 1) eine Bewegung aus einem Orte; doch mehr figürlich, als eigentlich. Habe Friede, daraus wird dir viel Gutes kommen, Hiob 22, 21. Du wirst sehen, was daraus kommen wird. Daraus entspringen alle Laster. Daraus kann nichts Gutes kommen. Daraus folgt, daß u. s. f. 2) Die Materie, den Stoff, aus welchem etwas geworden, oder entstanden ist, so wohl eigentlich, als figürlich. Daraus kann ich nichts machen. Was sollte ich daraus machen? Und ich warfs (das Gold) in das Feuer, daraus ist das Kalb worden, 2 Mos. 32, 24. Daraus darfst du eben kein Geheimniß machen. Was soll denn daraus werden? 3) Den Grund der Erkenntniß. Das kannst du daraus abnehmen. Daraus läßt sich schließen, urtheilen u. s. f.2. Ein Demonstrativo-Relativum, welches den Ton auf der letzten Sylbe hat, und alle Mahl hinter einem oder mehrern Wörtern stehet. Es bedeutet auch hier, 1) eine Bewegung aus einem Orte; doch nicht so wohl eigentlich, in welcher Bedeutung heraus üblicher ist, als vielmehr figürlich. Es ist verwirrte Sache, es kann niemand daraus kommen, wo vielleicht auch heraus schicklicher ist. Alles dieses folget daraus. Es ist viel Unglück daraus entsprungen. 2) Die Materie, den Stoff, einer körperlichen oder unkörperlichen Sache. Du machst eine Gewohnheit daraus. Beschließet einen Rath, und werde nichts daraus. Es. 8, 10. Ich mache mir nichts daraus, ich achte es nicht. Ich weiß nicht, was ich daraus machen soll, was ich davon urtheilen soll. 3) Den Grund der Erkenntniß, eines Urtheiles. Das hättest du längst daraus schließen können. Ich sehe daraus, daß ihm nicht zu trauen ist.Anm. Fast alles, was bey dem vorigen Worte angemerket worden, lässet sich auch auf dieses anwenden. Der bloß relative Gebrauch, für woraus, ist auch hier nicht selten. Das Land, daraus du uns geführet hast, 5 Mos. 9, 28. Der Becher, daraus ich getrunken habe, für woraus. Sie begaben sich nach - von daraus sie an ihre Zurückberufung arbeiteten, ist doppelt fehlerhaft, weil auch hier nicht einmahl woraus stehen kann; besser, und arbeiteten von hieraus an u. s. f. Im gemeinen Leben wird es häufig in draus zusammen gezogen, und alsdann wird zuweilen noch ein zweytes da fehlerhaft vorgesetzet; da draus wird nichts, für daraus. In dem Fragmente eines alten Gedichtes auf Carls des Großen Feldzug bey dem Schilter lautet dieses Wort tha uz und thar uz, in dem Gedichte auf den heil. Anno diuruz, und bey den Schwäbischen Dichtern dar us. S. Da II. und Aus. [1393-1394]
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