Dampfen
, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert.
1) Dampf von sich geben. Die Kohlen dampfen. Der Kalk dampfet, wenn er
gelöschet wird.
Es dampfte die Küche Hohen Geruch von Braten, Pasteten und
Kräftigen Brühen, Zachar. Wiehernd steigen die Pferde der Sonne mit
dampfenden Nasen Aus den Fluthen herauf, ebend.
2) In Gestalt eines Dampfes aufsteigen.
Für seine Laster auch Dampft hoch empor der Rauch Seiner
Opfer, Cram.
3) Dampf verursachen. So bedeutet dampfen, im Tobaksrauchen
einen starken Dampf machen.Anm. Im Nieders. lautet dieses Zeitwort dampen, im
Dän. dampe, in einem alten in Oberdeutschland 1482 gedruckten Vocabulario
tympfen, im Oberdeutschen aber dämpfen.
Komm rühre nur der Berge Spitzen an, So dämpfen sie,
daß niemand sehen kann, Opitz Ps. 144.
Welche Form auch Luther beybehalten hat. Sie dämpfen wie
ein Feuer in Dornen, Ps. 118, 8. Ehedem wurde dampfen auch für dämmen
oder schwelgen gebraucht, wovon Frisch einige Beyspiele anführet.1.
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1381-1382]