Der Cornut
, des -en, plur. -en, bey den Buchdruckern ein Lehrling, der
nach vollendeten Lehrjahren zwar los gesprochen worden, aber noch kein Gesell
ist, als welches er erst durch das so genannte Postulat wird. Daher das
Cornuten-Geld, welches ein Cornut von seinem Verdienste wöchentlich an die
Gesellen abgeben muß; der Cornuten-Hut, ein mit Hörnern gezierter
Hut, welcher ihm bey dem Postulate aufgesetzet und in der Deposition feyerlich
abgestoßen wird u. s. f. Aus dem Latein. Cornutus, als eine Anspielung auf
die schon von Alters her eingeführten Depositions-Gebräuche. Zuweilen
wird ein Cornut auch ein Cornelius genannt, welcher Nahme aber wohl nichts
weiter als ein geschmackloses Wortspiel ist. das Nieders. Kornut, der Camerad
eines liederlichen Menschen, ein Mensch von seinem Gelichter, hat hiermit wohl
nichts gemein, sondern kommt von dem alten Köhrnote, ein Kohrgenoß,
selbst erwählter Freund, der, unter welcher Benennung unter andern auch
die Beysitzer des ehemaligen Fehmgerichtes vorkommen. dahin gehöret auch
das Latein. Cornutus, welches in Zantfliets Chronik, von dem Afterbischofe von
Lüttich, Dieterich von Perweis, und dessen Anhängern, um das Jahr
1405 gebraucht wird, und welches du Fresne nicht verstanden
hat. [
1351-1352]