* Das Conterfät
, des -es, plur. die -e, aus dem Französ. Contrefait, ein
veraltetes Wort, ein Gemählde, besonders ein nach der Natur verfertigtes
Gemählde auszudrucken, welches nur noch zuweilen in gemeinen Leben
gehöret wird. Es ist sehr frühe in die Deutsche Sprache aufgenommen
worden, und kommt in den Schriften der vorigen Jahrhunderte unter allerley
seltsamen Verstellungen häufig vor, so wie das Zeitwort conterfaiten, oder
conterfeyn. Einer unserer berühmtesten Dichter hat beyde Wörter
wieder in die höhere Schreibart aufzunehmen gesucht; allein man sollte sie
immer der Vergessenheit überlassen, in der sie schon begraben liegen. In
einer andern Bedeutung bezeichnete Conterfey ehedem auch eine Art unechtes Gold
oder Silber, wie aus einem Paar Stellen aus dem Matthesius und der
Straßburgischen Polizeyordnung bey dem Frisch erhellet. Vermuthlich
spielet auf diese Bedeutung Walther von Klingen, einer der Schwäbischen
Dichter, an, wenn es bey ihm heißt:
Al min froeide ist gunterfeit,
d. i. unecht, verstellt. [
1347-1348]