Das Chamäleon
, des -s, plur. ut nom. sing. eine Art Eidechsen, welche sich
auf den Bäumen aufhält, und eine lange Zunge hat, mit welcher sie die
Insecten fänget; Chamaeleon, L. und Kl. Das merkwürdigste an diesem
Thiere ist, daß es seine Farbe nach der Beschaffenheit seiner
Leidenschaften und Empfindungen verändert. Wenn es schläferig und
träge ist, wird es über den ganzen Leib weiß; wenn es von der
Sonne beschienen wird, ist es kohlschwarz, zuweilen auch purpurroth mit
weißen Flecken; reitzet man es zum Zorne, so zeiget es sich mit schwarzen
Flecken auf einem weißen Grunde; zur andern Zeit ist es gelbgrünlich
u. s. f. Um dieses Umstandes willen ist es schon seit langen Zeiten her das
Sinnbild eines unbeständigen Menschen gewesen, der seine Gesinnungen alle
Augenblicke verändert. Auch in diesem Worte wird das ch von vielen wie ein
k, von andern aber mit dem ihm eigentümlichen Laute
gesprochen. [
1321-1322]