Der Busch
, des -es, plur. die Büsche. 1) Ein aus niedrigem
Gesträuche oder so genannten Unterholze bestehendes Gehölz, auch wenn
solches mit hohen Bäumen oder mit Oberholze untermengt ist, im Gegensatze
eines Waldes oder Forstes. In dieser Bedeutung ist es im Niedersächsischen
am üblichsten. Im Hochdeutschen hat man dafür das zusammen gesetzte
Gebüsch.
S. Buschholz. 2) Das Individuum eines solchen
Gebüsches, ein Strauch, auch nur in den gemeinen Mundarten.
S. Strauch und Staude. 3) Mehrere zusammen gebundene
Zweige oder Pflanzen, von der Ähnlichkeit mit einem Strauche. Ein Busch
Blumen, Kornähren u. s. f. In weiterer Bedeutung auch von der
Ähnlichkeit, ein Busch Haare, ein Busch Federn, ein Federbusch. In dieser
dritten Bedeutung hat man auch das Diminutivum Büschlein, im Hochdeutschen
Büschchen und Büschelchen, noch mehr aber Büschel.
S. solches hernach besonders.Anm. Das Nieders. Busk,
Dän. Busk, Schwed. Buske, Engl. Bush, Holländ. Bosch, Ital. Bosco,
Span. Bosque, das mittlere Latein. Boscus, Buscus, bedeuten insgesammt entweder
ein Gebüsch, oder einen Strauch, oder auch etwas zusammen gebundenes, wozu
auch die mittelste Sylbe des Latein. Arbuscula gehöret. Da dieses Wort
auch sehr frühe von Holz überhaupt gebraucht worden, wie aus dem
Boscus der mittlern Zeiten und dem heutigen Franz. Bois erhellet, so scheinet
dieses die erste und Hauptbedeutung zu seyn. Indessen können auch die
Verba bauschen und bausen gegründeten Anspruch auf die Verwandtschaft mit
diesem Worte machen, und alsdann würde dessen dritte Bedeutung dessen
eigentliche und erste seyn. Bey den Schwäbischen Dichtern bedeutet ein
Boschen einen Strauch, und im Schwabenspiegel einen Dornstrauch. Die Franzosen
haben noch viele Ableitungen von diesem Worte, dahin ihr Buisson, Boscage,
Bosquet, ein Strauß oder Büschel, Busche, Buche, Scheitholz u. a. m.
gehören. Der Plural lautet im gemeinen Leben besonders Niedersachsens auch
Büscher.2. [
1273-1274]