Die Brühe
, plur. von mehrern Arten, die -n, ein jeder zusammen gesetzter
und gekochter sehr flüssiger Körper. So nennen die Färber den
gefärbten flüssigen Körper, worin sie ihre Zeuge färben,
und andere Arbeiter die Lauge u. s. f. eine Brühe. In engerer Bedeutung
bezeichnet dieses Wort in den Küchen, so wohl das Fluidum von einem
gekochten oder gebrauten eßbaren Körper, Fleischbrühe,
Fischbrühe, Bratenbrühe; als auch ein zusammen gesetztes Fluidum, mit
welchem die Speisen begossen oder genossen werden, nach dem Französischen
eine Soße. Eine Brühe an etwas machen. Mit Brühe begießen.
Eine kurze, d. i. dicke, eine lange, d. i. dünne, Brühe. In den
niedrigen Redensarten, in der Brühe stecken, jemanden in der Brühe
stecken lassen, d. i. in Verlegenheit, bedeutet dies Wort dünnen
flüssigen Koth. Eine lange Brühe über etwas machen,
figürlich, viele Worte.Anm. Brühe, bey den Schwäbischen Dichtern
Bruege, im Nieders. Broi, im Holländ. Broye, Brue, im Franz. Brouet, im
Engl. Broth, im Ital. Brodo, im mittlern Lateine Brodium, im Angels. Briw, ist
mit brauen, kochen, genau verwandt.
S. auch das folgende. Eine Brühe, welche mit
Löffeln gegessen wird, heißt im gemeinen Leben Suppe; eine Brühe
zum Eintunken, eine Tunke, und im Nieders. Stippels; eine dicke Brühe, ein
Brey u. s. f. [
1217-1218]