Breiten
, verb. reg. act. in die Breite ausdehnen. 1) Eigentlich. So
werden in den Blechhämmern die Stäbe, aus welchen das Blech entstehen
soll, vermittelst des Zainhammers gebreitet, breit oder platt geschmiedet.
Moses breitete seine Hände gegen den Herrn, 2 Mos. 9, 33.
S. Ausbreiten. 2) In weiterer Bedeutung, der Länge
und Breite nach ausdehnen, doch nur im gemeinen Leben. Ein Tuch aus einander
breiten. Ein Tuch über den Tisch breiten. Die Kleider auf den Weg breiten.
Elisa breitete sich über das Kind, 2 Kön. 4, 34. Den Flachs, den Mist
auf dem Felde breiten, ausbreiten, im gemeinen Leben auch spreiten. Wenn Opitz
dieses Wort in der höhern Schreibart für ausbreiten gebraucht, so ist
solches nicht zur Nachahmung zu empfehlen:
Es ist dein Reich ein Reich von allen Zeiten, Der Herrschaft
werth, und muß sich ewig breiten, Pf. 145.
Anm. Kepreittemumu herzin sagt schon Kero für dilatato
corde. Sin rih imo gibreita ist bey dem Ottfried, eius regnum ipsi ampliaverat.
Vermittelst des Zischlautes ist aus diesem Worte auch Spreiten
geworden. [
1181-1182]