Braten
, verb. reg. außer daß es in dem Participio der
vergangenen Zeit gebraten hat. Es ist in doppelter Gattung üblich.I. Als
ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, gebraten werden. Die Fische braten
schon. Der Apfel bratet.II. Als ein Activum, an oder über dem Feuer
rösten. Butter in der Pfanne braten. Kastanien, Fleisch, Fische,
Äpfel braten. Am Spieße braten, im Gegensatze des Bratens auf dem
Roste, in einem Bratofen, oder in der Pfanne. Gebratene Äpfel. Gebratene
Fische,
S. Bratfisch. Gebratenes Fleisch, ein Braten. Gesottenes
und Gebratenes. In den Steyermärkischen und Ungarischen Eisenhütten
ist braten so viel als rösten, und der Bratofen der Röstofen. Daher
Bratäpfel, Bratbirnen, welche gebraten werden können u. s. f.Anm.
Braten, Nieders. braden, braen, bey dem Ottfried braten, im Angels. braedan, im
Schwed. braeda, bey den Krimmischen Tataren braten, kommt mit dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
urere, überein. Indessen scheinet es doch zu dem Verbo rösten zu
gehören, welches nicht in allen Mundarten den Zischlaut hat, wie das
Franz. rotir beweiset. Das Anfangs-B ist das Vorwörtchen be. Eigentlich
ist so wohl rösten als braten eine Nachahmung des Schalles, den solche
Körper in diesem Zustande verursachen, der nach Verschiedenheit der
Umstände im gemeinen Leben auch durch brägeln, prägeln, bratseln
u. s. f. ausgedruckt wird.
S. auch 2. Rösten. Ehedem ging dieses Wort
irregulär: ich brate, du brätst, er brät; im Imperf. ich briet.
Von dieser irregulären Form ist nicht nur das Mittelwort gebraten ein
Überbleibsel, sondern es gibt auch Hochdeutsche, welche das ganze Zeitwort
noch jetzt irregulär gebrauchen. [
1159-1160]