Die Brandung
, plur. die -en, in der Seefahrt, das Schäumen und Brausen
des Meeres an steilen Küsten, oder auch in der See über verborgene
Felsen; ohne Plural. Ingleichen solche Stellen in dem Meere, wo die Wellen auf
solche Art schäumen und toben; der Wellenbruch, Wellenschlag.Anm. Im
Niedersächsischen lautet dieses Wort gleichfalls Brandung, im
Holländ. Barning, im Engl. Branding, im Franz. Brisant. Man hat
verschiedene Ableitungen von diesem Worte versucht. Gemeiniglich glaubt man,
daß es von brennen, leuchten, scheinen, herkomme, weil das stäubende
Seewasser an solchen Stellen zur Nachtzeit zu brennen scheint. Andere leiten es
von dem alten Worte brant ab, welches in den nordischen Mundarten ehedem steil
bedeutete, welchen Sinn das Spanische Brenna noch hat. Bey dem du Fresne kommt
auch Branum für einen steilen, abschüssigen Ort vor. Auch das alte
Gothische Wort brana, schäumen, toben, könnte auf die Verwandtschaft
mit diesem Worte Anspruch machen, wenn es nicht glaublich wäre, daß
es selbst zu brennen gehöret, indem dieses Wort ehedem einen weit
größern Umfang oder Bedeutung hatte, als jetzt.
S. Brennen. Zuweilen wird dieses Wort auch Brennung
gesprochen und geschrieben. [
1155-1156]