Das Brandkorn
, des -es, plur. die -körner. 1) Als ein Collectivum, und
ohne Plural, Korn, welches von dem Brande verderbet worden. 2) Einzelne von dem
Brande verderbte Getreidekörner. Auch die langen, schwarzen, und oft
krummen Körner in dem Rocken führen im gemeinen Leben den Nahmen der
Brandkörner, ob es gleich, einem erfahrnen Landwirthe zu [
1151-1152] Fol ge, von dem eigentlichen Brande noch verschieden sind.
Dieser verderbt das in den Körnern befindliche Mehl, bringt es in die
Fäulniß, und verwandelt es endlich in Staub. Allein in diesen
größern ist das Mehl sehr weiß, obgleich nach dem Rande zu
röthlich, süß und unschädlich zu essen, dagegen jenes die
so fürchterliche Kriebelkrankheit verursachen soll. Dieses
unschädliche Brandkorn heißt im gemeinen Leben auch Mutterkorn,
Mehlmutter, und Hungerkorn, in Niedersachsen Krähenkorn, Krähenspier,
Krähenroggen, von der schwarzen Farbe, und an andern Orten Kornzapfen.
S. Mutterkorn und 1. Brand. [
1153-1154]