Die Brame
, oder Bräme, plur. die -n, ein großen Theils
veraltetes Wort, welches einen jeden Rand bedeutet, aber jetzt nur noch in
einigen einzelnen Fällen und in einigen Zusammensetzungen üblich ist.
Die Bräme ist in einigen gemeinen Mundarten ein Rand von Pelzwerk,
wofür im Hochdeutschen das Gebräme üblicher ist.
S. auch Verbrämen. Daß in Augenbraunen die
letzte Sylbe im Oberdeutschen auch bram lautet, ist bereits bey diesem Worte
bemerket worden. Am häufigsten ist dieses Wort noch im Forstwesen
üblich, wo die Bräme den mit Laubholz bewachsenen Rand eines Feldes,
Waldes oder einer Wiese bedeutet, aber bald Brahne, Brahme und Brohme, bald
aber auch Prane und Prone geschrieben und gesprochen wird.Anm. In dieser
letzten Bedeutung kommt in einer Bretagnischen Urkunde von dem Jahre 1205 bey
dem du Fresne v. Brunda, Vna birotoea brandae five brueriae ad usum furni, und
in einer andern Urkunde ohne Jahrzahl, Branda, fupradictae forestae ad
necessaria suorum hominum vor, wo das Wort Branda, welches du Fresne nicht zu
erklären gewußt, unser Brame oder Brahne zu seyn, und figürlich
Reisholz zu bedeuten scheinet, welches auf dergleichen Bramen zu wachsen
pfleget; wenn es nicht das Deutsche Brand ist, und hier überhaupt Feuerung
und Feuerholz bedeutet. Übrigens ist Bram, Brame, im Dän. Bräme,
in Schwed. Braem, im Angels. Brymme, im Engl. Brim, im Isländ. Brim, im
Slavon. Prim, ein altes Wort, welches einen jeden Rand bedeutet und vermittelst
der Partikel Be aus Rahm zusammen gesetzet ist.
S. dieses Wort, ingleichen 2. Brand. Im Oberdeutschen
ist es männlichen Geschlechtes, der Bram. [
1145-1146]