Die Bothschaft
, plur. die -en. 1) + Das Amt, die Verrichtung eines Bothen;
ohne Plural, und nur im gemeinen Leben. Bothschaft gehen, laufen, ein
Fußbothe seyn. Bothschaft reiten, ein reitender Bothe seyn. 2) Eine
überbrachte Nachricht. Eine Bothschaft bringen. Gute Bothschaft bringen.
Ihr lachendes Auge verrieth ihm schon gute Bothschaft, Geßn. Im gemeinen
Leben ist dieses Wort nur von niedrigem Gebrauche, ob es gleich zuweilen auch
in der höhern Schreibart gebraucht wird. 3) Eine Gesandtschaft, ein oder
mehrere Gesandten mit ihrem Gefolge; welche Bedeutung doch heut zu Tage nur
selten vorkommt, in der Deutschen Bibel aber desto häufiger ist. Jemanden
Bothschaft senden, 4. Mos. 20, 14; Richt. 6, 35. Eine Bothschaft begegnet der
andern, Jerem. 51, 31, u. s. f. 4) Ein Bothe, zuweilen auch ein Gesandter, in
beyden Fällen gleichfalls nur selten.
Wir schickten Bothschaft aus, Opitz.
Anm. Bothschaft, Nieders. Botschap, Dän. Budskab,
Schwed. Bodsskap, lautet bey dem Ottfried Botoscaf, und in den Monseeischen
Glossen Potascapht, Potascepph, Potosceft, wo es so wohl einen Bothen, als auch
eine Nachricht, und endlich auch ein Amt bedeutet. Opitz gebraucht auch das
Zeitwort verbothschaften, für verkündigen:
Willkommen großes Kind, gesehn an allen
Enden, Verbothschaft in der Luft.
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