Die Börse
, plur. die -n. 1) Ein Geldbeutel, in der gezierten Sprechart,
aus dem Franz. Bourse. 2) In großen Handelsstädten, ein
öffentlicher Ort, in welchem die Kaufleute ihrer Geschäfte wegen
zusammen kommen; Franz. Bourse, Ital. Boursa, Holl. Borse, Burse. Die gemeine
Meinung ist, daß diese Benennung zu Brügge in Flandern entstanden, wo
sich die Kaufleute in einem Hause versammelt, welches zwey Beutel in dem Wapen
geführet, und einem Geschlechte van der Beurse gehöret habe. Allein
da Bursa in den mittlern Zeiten sehr oft nicht nur von einem gemeinen Schatze,
sondern auch von einer jeden Zusammenkunft, besonders wenn sie auf
gemeinschaftliche Kosten geschiehet, vorkommt,
S. des du Fresne und Carpentiers Glossar. so stehet es
dahin, ob die Benennung nicht vielmehr daher zu leiten ist. Vielleicht wurde
die gemeinschaftliche Casse der Kaufleute, welche nachmahls den Nahmen einer
Bank bekommen hat, anfänglich eigentlich mit dem Nahmen der Börse
belegt.
S. auch Bursch. [
1129-1130]