Der Borsdorfer Apfel
, des -s, plur. die -Äpfel, eine Art schmackhafter
Äpfel, welche eine vorzügliche Frucht der Obersächsischen
Kreislande sind, und ihren Nahmen von dem Dorfe Borsdorf am Tharantischen Walde
in Meißen, nach andern aber, von einem Dorfe gleiches Nahmens im Vogtlande
haben solle. In Österreich heißen sie Maschanzker Äpfel, welchen
Nahmen Popowitsch von dem Malum Scantianum des Plinii B. 15, 14, ableitet.
Allein da die Österreicher diese Äpfel aus und durch Böhmen
erhalten haben, die Böhmen aber solche Gablko Myssenske, d. i.
Meißner Äpfel nennen, so ist glaublicher, daß dieser Ausdruck zu
der Österreichischen Benennung Anlaß gegeben hat. Im Cremsthale
werden sie, dem eben gedachten Popowitsch zu Folge, Hasenäpfel genannt,
weil einer Nahmens Hase, sie daselbst zuerst angepflanzet hat; in Tyrol
Böhmische Äpfel, in Franken Porstadter Äpfel, und auf dem
Eichsfelde Postäpfel, vermuthlich weil sie anfänglich durch die Post
dahin gebracht worden. [
1127-1128]