Der Bock
, des -es, plur. die Böcke, ein Ausdruck, welcher ehedem
einen jeden Balken oder Klotz bedeutete, jetzt aber nur noch in einigen
Fällen üblich ist, besonders in solchen, wo ein solcher Balken oder
Klotz zum Schlagen oder Stoßen gebraucht wird. Der Balken, womit die Weser
gesperret wird, und der an andern Orten der Baum heißt, wird in Bremen der
Bock genannt. Eben daselbst heißen die Pfähle im Wasser, woran die
Schiffe liegen, Böcke. Im Bergbaue führen die Docken oder
Hölzer, welche an beyden Seiten der Trift hängen, gleichfalls den
Nahmen der Bocke, und in dem Brückenbaue, sind es flach gelegte Sparren,
welche vor dem Joche im Wasser stehen, damit das Eis sich daran stoße oder
breche, daher sie auch Eisböcke genannt werden. Endlich führet auch
der große Klotz in einer Ramme, oder die ganze Ramme selbst, den Nahmen
eines Bockes oder Rammbockes.Anm. Im mittlern Lateine bedeutet Bigus, im
Spanischen Biga, im Französ. aber Bigue und Bigot, einen jeden Balken.
Buca und Bucha bezeichnet bey dem du fresne einen Stamm, Klotz, Franz. Buche,
und Bucharius einen Holzhacker. Wie fern diese Wörter mit dem alten
bocken, pochen, schlagen, verwand sind, wird sich wohl nicht genau bestimmen
lassen. Boken bedeutet in Niedersachsen noch jetzt schlagen, und eben daselbst
sind auch die Frequentativa bökern und baksen für schlagen
üblich. Im Französ. ist buquer, bucquer und bocquer stoßen, und
im Schwed. Bock ein Stoß. Das Franz. Boucher, Boucherie u. s. f. die
mittlern Latein. Beccarius, Bocherius Baccarius, Buccerius, Boucherius, ein
Fleischer, und Bocharia, Becharia, Bocheria, Boccaria u. s. f. eine
Fleischbank, stammen insgesammt von diesem Zeitworte boken, schlagen, ab,
dessen hohes Alterthum aus dem Lateinischen Diminutivo baculus erhellet.
S. Bakel, Bängel und Pochen.4. [
1103-1104]