Der Blitz
, des -es, plur. die -e, ein jeder schnell vorüber gehender
heller Schein oder Glanz. 1) In der weitesten Bedeutung. Wenn ich den Blitz
meines Schwertes wetzen werde, 5 Mos. 32, 41. Und des Schwertes Blitz - wird
mit Schrecken über ihn fahren, Hiob 20, 25. 2) In engerer Bedeutung, der
Schein des schnellen durchdringenden Feuers, welches sich bey einem Gewitter in
den Wolken entzündet, oder nach der Theorie der Neuern, desjenigen
großen elektrischen Funkens, welcher zwischen elektrisirten und nicht
elektrisirten Wolken oder Körpern entstehet, und dieses Feuer oder dieser
Funke selbst; der Blitzstrahl. Von dem Blitze getroffen, oder gerühret
werden. Von dem Blitze erschlagen werden. schnell wie der Blitz. Sie sind immer
wie ein Jupiter, der stets den Blitz in der Hand trägt, ohne zu bedenken,
daß er in der Hitze, womit er ihn schlendert, auch einen Unschuldigen
treffen könnt, Weiße. Die Blitze schlängeln sich nicht mehr
durchs schwangere Gewölk, Geßn.Anm. Notker gebraucht für Blitz,
Blig und Plichfiur, Tatian Blehezunga, Stryker Plick. Im Nieders. lautet dieses
Wort Blix, im Schwed. Blixt, im Holländ. Blixem, ingleichen Blos und
Blosje, bey den Krainerischen Wenden Blisk.
S. Blitzen. Für Blitz ist im gemeinen Leben,
besonders Oberdeutschlandes, auch der Strahl, der Strahlstreich, der
Wetterstrahl, die Leuchtung üblich. Ein Blitz, der nur berühret, oder
zerschmettert, aber nicht zündet, heißt im gemeinen Leben ein kalter
Schlag, ein Wasserstreich, oder ein Wasserstrahl; ein Blitz aber, welcher
gründet, ein heißer Schlag, ein Feuerstreich, oder Feuerstrahl. Wenn
das Gewitter so weit ist, daß man nur den Widerschein des Blitzes siehet,
ohne den Donner zu hören, so nennet man solches im gemeinen Leben das
Wetterleuchten, einen Wetterleuchter, und in Hamburg das
Heidlüchten. [
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