Die Bitte
, plur. die -n, die Handlung des Bittens, das Verlangen oder
Anliegen. welches solche veranlasset, ingleichen die Worte, in welchen dieses
Verlangen vorgetragen wird. Es ist auf seine Bitte geschehen. Eines Bitte
gewähren, bewilligen, Statt finden lassen. Einem seine Bitte, ingleichen,
einen seiner Bitte gewähren. Eines Bitte erhören, von Gott oder sehr
hohen Personen. Eines Bitte, oder einem seine Bitte abschlagen. Eine Bitte
für jemanden einlegen. Ich habe noch eine kleine Bitte an sie, nehmlich zu
thun. Wollen sie meine Bitte Statt finden lassen? Gell. Ich will mein
Glück nicht meinen Bitten, sondern ihrem freywilligen Entschlusse zu
danken haben, ebend. Sie wissen schon, daß ihre Bitten für mich
Befehle find, Weiße.
Kein irdisch Elfenbein noch Gold Sind das, warum er Bitten
waget, Haged.
Indessen lässet doch der Plural in diesen Fällen
immer eine unangenehme Empfindung in dem Ohre zurück, die man gerne
wegwünschen möchte, wenn gleich die sieben Bitten in dem Vater Unser
durch den häufigen Gebrauch dieses Widerwärtige verloren haben. Er,
oder sie gehört in die siebente Bitte, sagt man im gemeinen Leben von
einer Person, die man als ein Übel ansiehet. [
1035-1036] Anm. Bitte lautet im Nieders. Bede, und zusammen gezogen Bee, bey dem
Ottfried Beta, bey dem Notker Beto. [
1037-1038]