Der Bissen
, des -s, plur. ut nom. sing. so viel man aus Ein Mahl
abbeißen oder in den Mund nehmen kan. 1. Eigentlich. Einen Bissen Brotes,
oder noch häufiger ein Bissen Brot. Einem den Bissen vor dem Maule
wegnehmen, im gemeine Leben, auch figürlich, jemanden einer Sache
berauben, die er eben im Begriffe war zu genießen, oder in Empfang zu
nehmen.
Die Bissen wachsen mir vor Wehmuth in dem Munde,
Günth.
ich kann vor Wehmuth nicht essen. Es gibt hier schmale
Bissen, es geht hier sparsam zu. 2. Figürlich. 1) Ein wenig, doch nur von
eßbaren Dingen. Einem einen Bissen Brot geben, ein wenig. Einen Bissen
essen, im gemeinen Leben, ein wenig essen. In den übrigen Fällen ist
das Diminutivum Bißchen üblicher. 2) Süßer Bissen, ist bey
den neuern Kräuterkennern eine Amerikanische Pflanze, deren Früchte
ein sehr süßes und saftiges Fleisch haben; Annona squamosa, L.Anm.
Schon Tatian gebraucht Bizzin für einen Bissen. In Boxhorns Glossen kommt
Lippizzo, Leibbissen, in eben dieser Bedeutung vor, welches mit dem im gemeinen
Leben üblichen Worte Mundbissen überein stimmt, welches man
gebraucht, wenn man dem Worte Bissen einen mehrern Nachdruck geben
will. [
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