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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Biß | | Das Bißchen

Der Biß

, des -sses, plur. die -sse, von dem Verbo beißen. 1) Die Handlung des Beißens. Einen Biß in etwas thun. Ingleichen figürlich von dem Gewissen, dessen Vorwürfe
O goldne Zeit, da mit geheimen BissenRein Gram den stillen Busen nagt.
2) Die durch ein Biß verursachte Verwundung, und der Ort, wo etwas gebissen worden. Den Biß von einem Apfel abschneiden, den Ort wo er angebissen worden. Der Biß von einem Flohe, eigentlich der Stich. 3) Bey den Jägern wird auch das Maul eines Fuchses, Wolfes, oder andern Raubthieres der Biß, oder das Gebiß genannt, besonders in Rücksicht auf die Zähne, die Werkzeuge der Beißens. S. Gebiß, welches in gemeinen Leben auch von andern Thieren besonders den Pferden gebraucht wird.Anm. Biß, bey dem Notker Bizze, Nieder. Bet, Engl. Bite, bedeutete ehedem auch einen Keil. S. Beutel 4. Im Theuerdanke Kap. 54. wird es auch für das Gebiß eines Pferdes gebraucht. Der Biß eines Hundes heißt in der Kunstsprache der Jäger ein Fang. [1033-1034]
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