Beygehen
, verb. irreg. neutr. (
S. Gehen,) welches das Hülfswort seyn erfordert. 1)
Zugleich mit gehen, nebenher gehen; doch nur in der figürlichen Bedeutung,
für beygefüget seyn, und auch hier nur in den Kanzelleyen und in dem
Participio der gegenwärtigen Zeit. Aus beygehendem Schreiben wird zu
ersehen seyn. 2) In die Gedanken kommen, einfallen, mit dem Zeitworte lassen.
Ich konnte mir unmöglich beygehen lassen, daß er es sollte gethan
haben. In dieser Bedeutung ist es zugleich ein etwas glimpflicher Ausdruck
für das härtere sich unterstehen. Wenn sich jemand sollte beygehen
lassen, unsern Befehl zu übertreten.Anm. Ottfried gebrauchte schon das
einfache gehen für unterstehen. Ther ingahe, der sich unterstehen sollte.
Das Niedersächsische bigaan bedeutet aus dem Wege gehen. [
983-984]