Besudeln
, verb. reg. act. beschmutzen, schmutzig machen. Die Kleider
besudeln. Sich besudeln. Ingleichen figürlich. Seine Hände mit mit
unschuldigem Blute besudeln. Seinen Wandel mit Lastern besudeln. Daher die
Besudelung.Anm. Die älteste Form dieses Wortes ist bisauljan; denn so
lautet es bey dem Ulphilas. Die Franken sagten kisalon, die Angelsachsen
sylian, die Schwäbischen Dichter versalen; alles von dem alten salo,
welches schwarz, in andern Mundarten aber auch schmutzig bedeutet. Mit besudeln
kommen denn auch das Nieders. besölen, besolgen, besülchen, besulwen,
besulvern, das Meißnische besülen, das Engl. to soil, das Schwed.
söla, das Italiän. sogliare, und das Franz. souiller überein.
Woher die Oberdeutschen das -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - in der Mitte dieses Wortes haben, ist noch
ungewiß. In der 1523 zu Basel heraus gekommenen Ausgabe des neuen
Testamentes Lutheri wird besudeln unter die unbekannten Wörter gesetzt,
und durch verunreinigen, bestecken erkläret. Übrigens ist dieses
Wort, so wie beschmutzen, ein anständiger Ausdruck einer an sich
unangenehmen Sache. Die gemeinen Mundarten haben eine Menge anderer, oft weit
niedrigerer Ausdrücke, dergleichen das Nieders. tostijen, bestijen,
torakken, begeistern, bemaken, beseen, besmullen, besmuddern, beklakken,
betakeln, gaddern, begaddern, das Oberdeutsche bekoseln, beschedern, motzen, u.
s. f. sind. [
935-936]