Bestreichen
, verb. irreg act. (
S. Streichen,) 1) Einen weichern Körper auf einen
härtern streichen. Ein Bret mit Farbe, das Brot mit Butter, den Leib mit
Öhl bestreichen. 2) In einer schnellen Bewegung berühren, wo es
für bestreifen zu stehen scheinet, obgleich dieses nicht üblich ist.
S. Anstreichen, Anm. Eine Stadt, einen Wall mit
Stücken bestreichen, beschließen. Diese Anhöhe bestreicht die
Stadt, von dieser Anhöhe kann man die Stadt bestreichen. Ingleichen von
dem Winde.
Ihr Saft wird welk und sie verbleicht; Wenn sie ein kleiner
Wind bestreicht, Opitz. Sobald sie (die Blume) nur vom Winde wird bestrichen,
ebend. Pf. 103.Kränze; Die Balsamdüften, stets ein sanfter Weft
bestreicht, Weiße.
Anm. Ehedem wurde dieses Wort, wie es scheint, überhaupt
für berühren gebraucht.
Swas irs Olifiers swert bestraich,
heißt es in Strykers altem Gedichte bey dem Schilter,
und bey den Schwäbischen Dichtern bedeutet ein Land bestreichen, in
dasselbe kommen.
S. Streichen. [
933-934]