Beschaulich
, -er, -ste, adj. et adv. 1) Was beschauet oder sinnlich erkannt
werden kann, in der Oberdeutschen Mundart.
Die Schönheit, die dem Geist allein Beschaulich aus dem
innern strahlte, Wiel.
2) In der mystischen Theologie wird beschaulich auch für
betrachtend gebraucht, besonders so fern eine sinnliche, anschauende
Betrachtung darunter verstanden wird. Das beschauliche Leben, bey dem Notker uf
scouuo lib, wo sich die Einbildungskraft mit Gott und göttlichen
Wahrheiten beschäftiget; der Anfang der Schwärmerey. Der Stand des
beschaulichen Lebens, wo die Einbildungskraft unaufhörlich mit Gott und
dessen Genusse beschäftigt ist. Daher die Beschaulichkeit, plur. inus.
diese sinnliche Beschäftigung der Einbildungskraft mit
Gott. [
893-894]