Beschaffen
, adj. et adv. welches doch am häufigsten nur als ein
Adverbium mit dem Verbo seyn gebraucht wird, so wohl die innern oder
wesentlichen, als auch zuweilen die äußern oder zufälligen
Bestimmungen einer Sache auszudrucken. Die Sache ist so beschaffen. Ingleichen
unpersönlich mit der Präposition mit. Es ist mit dem Schalle wie mit
den Tönen beschaffen. Es ist sehr übel mit ihm beschaffen in weiterer
Bedeutung, er befindet sich in schlechten äußern Umständen. Der
Gebrauch dieses Wortes als ein Adjectiv, z. B. bey so beschaffenen Sache, ist
seltener.Anm. Das Verbum beschaffen, von welchem unser Nebenwort eigentlich das
Participium der vergangenen Zeit ist, bedeutete ehedem schaffen, erschaffen,
creare, und kommt in diesem Sinne in den vorigen Jahrhunderten häufig vor.
Du weist nachdem dich Gott beschuf, heißt es noch bey dem Hans Sachs. Aus
dem Henisch erhellet, daß es auch bescheren bedeutet habe, weil er das
Sprichwort anführet; beschaffen Glück kommt oft und dick. Beyde
Bedeutungen sind aber im Hochdeutschen eben so sehr veraltet, als
Bescheffniß und Beschöpfung für Schöpfung. Von dem
Oberdeutschen schaffen, befehlen, findet sich bey den Schwäbischen
Dichtern auch beschaffen für verordnen. [
891-892]