Das Bergrecht
, des -es, plur. die -e, 1) Das Recht, Bergwerke zu bauen,
Bergleute zu halten, und der damit verknüpften Freyheiten genießen;
ohne Plural. Einem Orte Bergrecht verleihen. In dieser Bedeutung kommt das Wort
schon in einer Urkunde Kaiser Heinrichs vom Jahre 1189 beym Schilter im Gloss.
S. 102 vor. Cum piscaturis et molendinis, alpibus et venis ferri, quod vulgo
Bergrecht dicitur. 2) Bergrechte, d. i. Gesetze, welche in Bergwerkssachen von
der Obrigkeit erlassen, oder durch das Herkommen eingeführet worden.
Ingleichen deren Sammlung, und ganzer Inbegriff, welcher gleichfalls das
Bergrecht genannt wird. 3) An einigen Orten, z. B. in Österreich, eine
Abgabe, welche die Besitzer der Weinberge noch außer dem Zehenten an die
Grundherrschaft entrichten müssen. Daher der Bergrechtsherr, der diese
Abgabe einzuheben berechtiget ist; der Bergrechtsholde, der sie entrichten
muß.
S. Holde. [
875-876]