Belohnen
, verb. reg. act. 1) Für eine gute Handlung freywillig
Gutes erweisen. Gott belohnt tugendhafte Handlungen auch noch in diesem Leben.
Jemanden für seine Redlichkeit belohnen. Ich habe ihm seine
Mühwaltung reichlich belohnet, oder ich habe ihn für seine
Mühwaltung u. s. f. Es belohnet die Mühe nicht, sich lange bey dieser
Sache aufzuhalten. Wie reichlich belohnet mir dieser Augenblick ihre lange
Anwesenheit! den in ihrer Abwesenheit erduldeten Kummer, Weiße. 2)
Figürlich, bestrafen, den verdienten Lohn ertheilen. So ward ihm seine
Untreue belohnet. Es ist für sein Verbrechen mit dem Schwerte belohnet
worden.Anm. Belohnen bedeutet vermöge der Zusammensetzung eigentlich den
Lohn ertheilen; wenn es also am häufigsten nur von der freywilligen
Belohnung einer guten Handlung gebraucht wird, so rühret solches bloß
von dem Gebrauche her. Dienstbothen, Arbeiter u. s. f. werden gelohnet, oder
bekommen ihren Lohn; haben sie sich vorzüglich gut gehalten, so werden die
noch über dieß belohnet. Auch wenn sich die Belohnung auf einen
wirklichen Verdienst beziehet, wird dieses Wort zuweilen gebraucht, den
unangenehmen Nebenbegriff des Wortes Lohn und lohnen zu vermeiden, besonders
wenn man freywillig mehr gibt, als der Belohnte fordern kann. So belohnet man
Sachwalter, Ärzte, Geistliche u. s. f. für ihre Bemühung. Wenn
aber belohnen zuweilen für bestrafen gebraucht wird, so tritt es wieder in
seine eigenthümliche Bedeutung zurück.
S. Lohn. [
845-846]