Begnügen
, verb. reg. genug haben, welches so wohl als ein Reciprocum,
als auch als ein Impersonale gebraucht, und in beyden Fällen gern mit den
Vorwörtern an und mit verbunden wird. 1) Als ein Reciprocum. Er
begnüget sich mit wenigem. Am häufigsten mit dem Verbo lassen. Ich
will mich damit begnügen lassen, daran genug haben, damit zufrieden seyn.
Er läßt [
805-806] sic h leicht begnügen.
Wer sich begnügen läßt, ist immer reich genug. 2) * Als ein
Impersonale mit der dritten Endung der Person, welcher Gebrauch aber im
Oberdeutschen bekannter ist, als im Hochdeutschen. Begnüget dir an diesem
Gelde?
S. Genügen, welches in dieser Verbindung
gewöhnlicher ist.Anm. Begnügen ist aus begenügen zusammen
gezogen. Im Oberdeutschen und Niedersächsischen ist noch benügen und
benögen, mit Weglassung des müßigen ge üblich. Im
Dänischen heißt dieses Zeitwort gar nur noye.
S. Genug. Opitz gebraucht es einmahl als ein Activum:
Ich begnüge meine Sinnen, für begnüge mich. [
805-806]