* Befahren
, verb. reg. act. et recipr. welches so viel als befürchten
bedeutet, aber im Hochdeutschen veraltet ist, und um der Bequemlichkeit des
Reims willen nur noch zuweilen von den Dichtern gebraucht wird. Es wird so wohl
Active mit der vierten Endung des Hauptwortes, als auch Reciproce mit der
zweyten Endung gebraucht. Ein Unglück befahren, und sich eines
Unglückes befahren. Es lässet sich dieses nicht thun, ohne einigen
Widerstand zu befahren.
Es gehe, wie es will, was hab ich zu befahren: Weiße.
Anm. Dieses Verbum ist von dem alten Fahr, wofür jetzt
Gefahr üblich ist;
S. Gefahr und Fahren 1. Das einfache fara, bedeutet noch
im Schwedischen so viel als befürchten. Auch im Niedersächsischen ist
bevaren üblich, und zwar so wohl Active als Reciproce. Bey dem Opitz kommt
dafür befohren vor.
Eh als ich mich befohre; ingleichen Du Mörder hättest
du ja müssen dich befohren u. s. f.
2. [
787-788]