Der Bausch
, des -es, plur. die Bäusche, Diminutivum das
Bäuschchen, Oberdeutsch das Bäuschlein. Überhaupt eine jede,
besonders halbrundliche Hervorragung. Besonders. 1) Ein weicher Körper,
der einige Kraft sich auszudehnen hat. So bedeutet Bausch bey den
Wundärzten eine zusammen gelegte Leinwand, welche auf die Wunden, oder in
die Gelenke gelegt wird: eine Compresse. Auch führen verschiedene Arten
von Küssen, so wohl im gemeinen Leben, als bey einigen Handwerken, z. B.
den Sattlern, den Nahmen der Bäusche. 2) Bey den Grenzen, eine
Fläche, welche auf der einen Seite heraus gehet, im Gegensatze des Bogens,
oder der auf der andern Seite hineinwärts gehenden Fläche. Daher die
gemeine Redensart, in Bausch und Bogen, im Ganzen überhaupt gerechnet.
Etwas in Bausch und Bogen kaufen, im Ganzen, ohne auf den Preis der einzelnen
Stücke zu sehen. In Niedersachsen und Westphalen heißt es im
Rämter, im Ramp, im Rummel, im Rump-Slump, oder in der Ruse kaufen. Diese
Art des Kaufes oder Verkaufes, welche dem Handel nach Maß und Gewicht
entgegen gesetzt ist, wird auch die Bogenfahrt genannt.
S. dieses Wort. [
767-768] Anm.
Bausch ist in der ersten Bedeutung am häufigsten in Oberdeutschland
üblich. In Sachsen höret man es im gemeinen Leben nur selten.
S. Bauschen. [
769-770]