Der Bau
, des -es, plur. die Baue, von dem Verbo bauen; ein Wort,
welches so wohl ohne als mit dem Plural üblich ist.1. Ohne Plural. 1) Die
Handlung des Bauens in beyden Hauptbedeutungen des Verbi. Der Bau eines Hauses,
oder der Hausbau. Einem einen Bau verdingen. Der Bau des Feldes, des Ackers,
eines Bergwerkes, eines Gartens, des Weines u. s. f. oder der
Feld-Acker-Berg-Garten-Weinbau u. s. f. welche Ausdrücke denn nicht allein
alle dazu gehörigen Verrichtungen mit in sich schließen, sondern oft
auch die zum Baue bequemen Plätze, und ihren Ertrag ausdrucken; z. B.
dieses Gut hat vielen Ackerbau. In den Ausdrücken Seidenbau und Honigbau,
wird Bau in einer sehr weiten Bedeutung gebraucht, indem weder Seide noch Honig
in eigentlichem Verstande gebauet oder erbauet werden. 2) Die Strafe des
Festungsbaues, und das Gefängniß, in welchem die dazu verurtheilten
Übelthäter verwahret werden. Jemanden auf den Bau bringen. Er ist auf
den Bau genommen. 3) Die Art und Weise, wie eine Sache gebauet oder
eingerichtet ist, am häufigsten in figürlicher Bedeutung. Wir
könnten ohne Krankheiten aus der Welt gehen, wenn wir genugsame Einsichten
in den Bau unsers Körpers hätten, um das zu vermeiden, was ihm
schädlich ist.
Der ganze Bau der Welt zeigt seiner Hände Spur. Hall.
2. Mit dem Plural, was gebauet worden, oder gebauet wird, in
der ersten Bedeutung des Zeitwortes. 1) Die Handlung des [
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Gebäude. Einen Bau aufführen, vollführen.
Wer seinem Reiche traut herrscht inner großen Bäuen,
Opitz. Laßt ihr nur darum ew'ge Bäue gleißen, Um schnell dieselben
wieder einzureißen? Kleist.
Ingleichen figürlich:
Auf ein Mahl fiel der Bau von meinen künft'gen
Glücke, Cron.
In dem Bergbaue ein Gruben- oder Hüttengebäude.
Sich neue Baue ausrichten, einen neuen Gang u. s. f. ausfindig machen. 3) Bey
den Jägern die Löcher der Dachse, Füchse, Kaninchen und
Fischottern. Zu Baue gehen, oder kriechen.Anm. Bau lautet im
Niedersächsischen Buw, bey dem Ottfried Bu, im Angels. Bye, im
Isländ. Bo. Obgleich der Plural in der Bedeutung eines Gebäudes der
Analogie völlig gemäß ist, und schon im Theuerdank vorkommt: so
macht er doch einigen im Hochdeutschen Schwierigkeit. Indessen ist Baue der
Analogie gemäßer und üblicher als Bäue. Die
Niedersächsischen Hochdeutschen gebrauchen dafür Bauten, welches das
Niedersächsische Buwte, ein Gebäude, ist. In eben dieser Mundart
bedeutet Bau auch so viel Land, als zu einem völligen Meierhofe
gehöret, und bey dem Kaisersberg kommt Bau für Dünger vor.
S. Bauen 3. [
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