Der Batzen
, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Ein Angehänge von Gold,
Silber oder Edelgesteine, welches das Frauenzimmer an dem Halse träget; in
welcher Bedeutung aber dieses Wort nur in einigen Gegenden üblich ist. 2)
In den hohen Öfen ein Stück Lehm, womit das im Tümpel
befindliche Loch verkleidet wird; und im manchen Gegenden, ein jeder Klumpen
Lehm. 3) Bey den Zinngießern große Stück Zinn, welche
abgedrechselt, und wornach die messingenen Formen gemacht werden. 4) Eine
Oberdeutsche Münzsorte, welche meisten Theils vier Kreuzer oder sechzehn
Pfennige gilt. Figürlich, im gemeinen Leben auch so viel, als Geld. Er hat
Batzen. Das wird Batzen kosten.Anm. Batz, Batze, oder Batzen, denn alle drey
Formen sind in den Mundarten üblich, bedeutete ehedem ein jedes Stück
einer dicken und weichen Materie; daher man auch sich batzen, für sich
ballen, gebrauchte. In dieser Bedeutung kommt es mir dem Ital. Pezzo, ein
Stück, überein. So fern Batzen der Nahme einer Münzsorte ist,
leitet Schilter denselben von Bätz, ein Bär her, weil die Berner
diese Münze zuerst haben schlagen, und einen Bären darauf prägen
lassen. Nach Wachtern stammet er von batten, schlagen, ab. Allein man hat keine
Ursache, von der allgemeinen Bedeutung eines Stückes abzugehen, weil das
Ital. Pezzo und Franz. Piece häufig von Münzen gebraucht worden, und
die Oberdeutsche Mundart mehrere Wörter aus dem Italiänischen
angenommen hat. Über dieß ist Bezzo in der Lombardey der Nahme einer
geringen Münze, welche ungefähr einen Kreuzer gilt. [
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